Bedeutende Unitarier

In der Zeit seines Bestehens seit 1855 identifizierten sich viele angehende AkademikerInnen mit dem Gedanken der Unitas und entschieden sich für diesen Lebensbund. Dies prägte auch ihr Leben und berufliches Wirken auf unterschiedliche Weise.

Eine umfangreiche Aufstellung von Unitas-Mitgliedern findet sich auf Wikipedia . Einige unserer derzeit bekanntesten lebenden Mitglieder sind sicherlich Reinhard Kardinal Marx, Rudolf Seiters (Bundesinnenminister a.D.), Michael Brand (MdB), Lothar Roos (Sozialethiker), Jürgen Aretz (Historiker), Friedhelm Ost (Staatssekretär a.D.), Verena Lepper (Ägyptologin) und Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

Einige herausragende Unitarier, die mit ihrem Auftreten eine besondere Bedeutung des unitarischen Verständnisses vermittelten, und damit auch heute noch Vorbild und Anregung für die Sache "Unitas", aber auch für die Unitarierinnen und Unitarier sein können, werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.

Robert Schuman

„Amicitia über die nationalen Grenzen hinaus soll nunmehr Losungswort sein für die Unitas!“

Bbr. Robert Schuman (1886–1963) trat als französischer Außenminister in besonderem Maße für die deutsch-französische Aussöhnung und einen langfristigen Frieden in Europa ein. Er gilt damit zu Recht als Wegbereiter der Europäischen Union.

Schuman lebte aus Überzeugungen und Wertvorstellungen, die sich für ihn im Wesen der Unitas wiederfanden und an denen er sein religiöses und politisches Leben orientierte.

2013 jährte sich sein Todestag zum 50. Mal. Grund genug für die Unitarierinnen und Unitarier, diesem Vorbild aus den eigenen Reihen einen Teil der inhaltlichen Arbeit zu widmen.

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Heinrich Krone

„Eine Generation muss heranwachsen, die wieder letzten Werten dient. Ich freue mich, [...] dass die Unitas auf dem Wege dieser großen Verpflichtung ist.“

Bbr. Heinrich Krone (1895–1989) prägte die Parteikultur der Weimarer Republik als Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei und gehörte zu den Begründern der CDU im Nachkriegsberlin.

Zeit seines Lebens war es Krone ein Anliegen, der jungen Generation die Wahrnehmung ihrer politische Verantwortung ans Herz zu legen – auch innerhalb der Unitas, der er selbst noch zu Studentenzeiten beitrat.

Auch heute setzt sich die Unitas dafür ein, das Erbe Heinrich Krones weiterleben zu lassen, zum Beispiel im jährlich stattfindenden Krone-Seminar zu gesellschaftspolitischen Themen.

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Romano Guardini

„Der nackte Intellekt ist schamlos, wenn er nicht mit der Verantwortung des Geistes, mit der des Herzens verbunden ist.“

Bbr. Romano Guardini (1885-1968) ist einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Der Wegbereiter und Förderer der katholischen Jugendbewegung und insbesondere der liturgischen Bildung war ein engagierter Dozent, dessen Vorlesungen an der Ludwig- Maximilians-Universität regelmäßig überfüllt waren.

Diese Hingabe zu Wissenschaft und Lehre spiegelt sich in der Vielfalt der Themen wider, die auch in Guardinis umfangreichem literarischen Erbe deutlich werden: Liturgie, Religionsphilosophie, Pädagogik, Ökumene, Literaturwissenschaft und allgemeine Geistesgeschichte, aber auch die Auseinandersetzung mit dem Mensch in einer immer stärker technologisierten Welt.

Somit gilt er der Unitas als Vorbild in Studium und Wissenschaft und der Verantwortung des Menschen für die Welt.

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Franz Hitze

„[...] dreifach das Gebiet, auf dem wir thätig werden sollen, dem religiösen, dem politischen, dem socialen. Wer auf dem einen wirkt, wirkt gleichzeitig auf den anderen.“

Bbr. Franz Hitze (1851–1921) galt seinerzeit als einflussreichster deutscher parlamentarischer Sozialpolitiker und als sozialpädagogischer „Altmeister“ der katholischen praktisch-sozialen Arbeit. Ihm werden große Anteile an den Fundamenten des heutigen Sozialversicherungssystems zugerechnet.

Vor Eintritt in die Politik war er erster und über Jahrzehnte einziger Professor für Christliche Gesellschaftslehre in Münster.

Franz Hitze wird als Begründer und Organisator der Katholischen Arbeiterbewegung und als Wegbereiter des Caritasverbandes gesehen. Durch die Enzyklika „Humanum genus“ von Papst Leo XIII. sah er sich in seinem Wirken bestätigt.

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Heinrich Pesch

„Der Solidarismus geht nicht vom Individuum oder von der Gesellschaft aus, sondern von beiden zugleich.“

Bbr. Heinrich Pesch (1854–1926) gilt als einer der bedeutendsten Volkswirtschaftler des frühen 20. Jahrhunderts. Der Autor eines fünfbändigen Standardwerks mit dem Titel „Lehrbuch der Nationalökonomie“ ist der Begründer der Lehre vom Solidarismus.

Im Solidariusmus ist der Mensch Ausgangspunkt und Ziel allen Wirtschaftens; die naturgerechte, menschenwürdige Art und Weise der Zusammenarbeit, d.h. der Solidarität aller Mitglieder der Wirtschaftsgesellschaft ist das bestimmende Prinzip der Wirtschaft.

Der Unitarier Heinrich Pesch hat damit die geistigen theoretischen Grundlagen für das geschaffen, was Franz Hitze in der praktisch–politischen Arbeit umzusetzen versuchte.

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